Mehr Frauenpower für die IT!

Die IT-Branche braucht dringend mehr Frauen – auch in Führungspositionen. Wie gut das funktioniert, zeigt das Beispiel GECO.

Nur rund 20 Prozent aller Stellen in der IT werden durch Frauen besetzt, noch deutlich weniger Frauen haben eine Führungsposition inne. Doch gerade die IT-Branche braucht dringend neue Fachkräfte. Wie also kann man als Unternehmen bzw. als CEO dafür sorgen, dass mehr Frauen den Schritt in die vermeintliche Männerdomäne IT wagen? Auf welche Herausforderungen treffen Frauen in der Branche, was hemmt sie am beruflichen Aufstieg?Und inwiefern profitieren Unternehmen davon, wenn Frauen als Führungskräfte für sie tätig sind? Spannende Fragen, für deren Beantwortung drei führungserfahrene Kolleginnen von GECO Rede und Antwort standen: Prokuristin und Head of Human Resources, Finance und Controlling Karin Dubielzig, Odette Mallqui Chacon, Bereichsleiterin im Recruitment, sowie Executive Assistant Mercedes Raffaela Zajonc.

Die digitale Wirtschaft ist männlich. Noch.

Dass Frauen in der IT-Branche „unterrepräsentiert“ sind, wie es so oft heißt, ist nicht nur eine maßlose Untertreibung. Die weibliche „Tech-Talentlücke“ hat vielmehr immer dramatischere Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt: Einer aktuellen Studie von McKinsey zufolge („Women in Tech“) könnte eine Verdopplung des Anteils von Frauen in den Tech-Jobs auf 45 Prozent das europäische BIP bis zum Jahr 2027 um bis zu 600 Milliarden Euro erhöhen. Doch danach sieht es zurzeit wahrlich noch nicht aus. Tatsächlich hat mehr als jedes zehnte Digitalunternehmen (elf Prozent) keine einzige Frau in der Belegschaft! Bei drei Vierteln (76 Prozent) beträgt der Frauenanteil weniger als 25 Prozent und nur bei sieben Firmen von hundert liegt er zwischen 26 und 50 Prozent. Frappierend: „Besonders selten findet man Frauen in der Führungsetage. 49 Prozent haben keine Frau im Top-Management“, ergab eine Umfrage des Bitkom unter 500 Mitgliedsunternehmen.

Weibliche Führungskompetenz bei GECO

Dass es auch anders geht – und sich für das Unternehmen lohnt –, zeigt der IT-Personaldienstleister GECO. Stolze „60 Prozent unserer Führungskräfte bzw. Manager sind weiblich, und das funktioniert sehr, sehr gut“, freut sich Mercedes Raffaela Zajonc. Auch beim Rest der Teams an den Standorten Hamburg und München sind die weiblichen Kollegen in der Mehrzahl, bei GECO ist die allseits geforderte Geschlechterdiversität also bereits jetzt Realität. Allerdings im deutlichen Gegensatz zum Großteil der Branche, denn: „Wir bekommen immer noch zu über 80 Prozent Bewerbungen von Kandidaten“, also männlichen IT-Fachkräften.

Warum ist das so? „Man muss schon sagen, dass es eine stressige Branche ist, mit viel Veränderung und neuen Trends. Das ist nicht für jeden etwas“, meint Odette Mallqui Chacon. „Viele Frauen sind mit dem Familienalltag bereits ausgelastet und trauen sich manchmal nicht mehr Verantwortung im Job zu, oder sie sind zu zurückhaltend, um sich zu zeigen und Dinge zu fordern. Vorgesetzte sollten Frauen viel mehr zutrauen und sie ermutigen! Generell sollten auch die Väter viel mehr mit in die Kinderbetreuung bzw. den Haushalt eingebunden werden. Leider sind die alten Rollenbilder immer noch sehr stark vertreten“, so die erfahrene Recruiting-Expertin.

Veraltete Rollenbilder und Stereotype

Damit spricht sie gleich mehrere der wichtigsten Hemmnisse für den Einstieg und den Aufstieg von Frauen in der IT-Branche an. Immer noch glauben viele, und zwar Frauen wie Männer, Frauen seien z. B. auf soziale oder künstlerische Berufe festgelegt, während beispielsweise Programmieren und Technik im Allgemeinen „Männersache“ seien. Diese Stereotype stecken fest in den Köpfen, auch im Jahre 2023 noch. „Viele Menschen haben ein Bild von Informatik und ein Bild von Frau, und diese Bilder passen nicht zusammen. Solche Vorurteile bestimmen unser Verhalten und werden auch an jüngere Generationen weitergegeben“, bringt die Schweizer Informatikerin Iris Hunkeler das Phänomen auf den Punkt. Stereotype wie dieses und auch weitere, wie etwa das „Nerd“-Klischee – zugespitzt: den ganzen Tag vor dem Computer hocken mit wenigen sozialen Kontakten –, lassen sich anscheinend nur schwer aufbrechen. Hier sind künftig einerseits vor allem die Schulen gefragt, Mädchen vorurteilsfrei für IT-Themen zu gewinnen, z. B. mit einem Pflichtfach Informatik.

Role Models gesucht! Mehr weibliche Führungskräfte als Vorbilder nötig

Andererseits braucht es in den Unternehmen mehr Vorbilder, denn es gibt ganz offensichtlich eine weibliche „Repräsentationslücke“ in der Tech-Branche. Klar ist: Wo kaum Frauen arbeiten oder gar die Leitung innehaben, in einem klassisch männerdominierten Arbeitsumfeld, gibt es eingespielte Mechanismen, oft ganz subtile, die Frauen entgegenstehen. Seien es die ungleiche Bezahlung oder schlechtere Aufstiegschancen, Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg, zum Beispiel nach einer Schwangerschaft, oder eine ausgeprägte Präsenzkultur: Diese Dinge sind für Frauen, die z. B. Job und Familie unter einen Hut bekommen müssen, schlicht und einfach problematisch. Doch je mehr Frauen es in der Branche in leitender Funktion gibt, desto mehr Verständnis für die Doppelbelastung wird (künftig) da sein. Und umso besser werden die Rahmenbedingungen – und mehr Frauen fühlen sich angesprochen vom IT-Job. „Deshalb sollten Frauen, besonders in Führungspositionen, sich zum Beispiel mehr vernetzen, sich gegenseitig unterstützen und Mentoring-Programme nutzen bzw. ins Leben rufen“, appelliert Odette an die weiblichen IT-Expertinnen.

Gemischte Teams sind erfolgreicher

„Die digitale Wirtschaft muss weiblicher werden“, fordert auch der Bitkom, denn „gemischte Teams sind für den Erfolg von Unternehmen extrem wichtig.“ Frauen in Führungspositionen bringen Unternehmen nachweislich zahlreiche Vorteile. Sie sorgen unter anderem für ein besseres Betriebsklima und mehr Produktivität. Das liegt auch an ihrem Führungsstil. Frauen führen eben anders – empathischer, motivierender, umsichtiger und sensibler: „Ich habe das Gefühl, dass Frauen mehr mit dem systemischen Blick durch die Welt gehen und dadurch Menschen und Situationen anders wahrnehmen als die männlichen Kollegen“, sagt Karin Dubielzig, und ihre Kollegin Odette ergänzt: „Frauen stellen sich weniger in den Mittelpunkt, ohne ‚Ego-Gehabe‘, und können Fehler oder falsche Entscheidungen auch zugeben. Sie müssen ihre Leistung zeigen und nicht nur darüber reden, um in der Männerwelt wahrgenommen zu werden.“

Frauen in Führungspositionen bringen neue Perspektiven ein, was für innovativere Problemlösungen sorgt. Mercedes: „Einige nennen es weibliche Intuition, andere Empathie. Ich glaube, Frauen haben zuweilen andere Antennen als männliche Führungskräfte und wahrscheinlich auch andere Prioritäten. Ich bin überzeugt, dass man mit weiblichen UND männlichen Führungskräften innerhalb eines Unternehmens deutlich mehr Bedürfnisse stillen kann – und da ist es gleich, ob Kunden, Kandidaten oder natürlich die eigenen Kollegen die Zielgruppe sind. Es geht dabei gar nicht immer um persönliche Bedürfnisse der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sondern vornehmlich auch um Business-Strategien. Männer und Frauen machen eben unterschiedlich Business.“ Und haben zusammen, als diverses, vielfältiges Team, in welchem sich die verschiedenen Stile und Fähigkeiten von Männern und Frauen ergänzen, den größten Erfolg.

Flexible und agile Arbeitszeitmodelle – auch für Führungskräfte

Mit ihren spezifischen Kompetenzen fördern Frauen eine moderne Führungs- und Arbeitskultur im Unternehmen. Damit einher gehen dann auch zeitgemäße Arbeitsprozesse und Arbeitsformen, wie zum Beispiel Teilzeitmodelle, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. „Führen in Teilzeit“ ist längst bei GECO angekommen und wird auch neuen Kolleginnen in leitender Funktion angeboten. Genauso wie Homeoffice, Gleitzeit und eine teilzeitfreundliche Meeting-Kultur bis spätestens 15 Uhr. „Unsere Botschaft an alle Frauen ist ganz klar: Keine Angst vor der eher männerdominierten IT-Branche und keine Angst vor Führungspositionen, denn zu führen bedeutet nicht immer, Mehrarbeit leisten zu müssen oder gar auszubrennen“, so Mercedes.

Letzte Frage: Was können Unternehmen denn ganz konkret tun, um attraktiver zu werden für weibliche IT-Spezialisten, gerade auch für welche, die eine Führungsposition anstreben? „Neben gleichen Aufstiegschancen und attraktiven Arbeitszeitmodellen wie Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder einer 4-Tage-Woche sollten immer ein gutes Gehalt, Social Benefits und Mobilität in der Stellenanzeige enthalten sein. Vor allem aber die Möglichkeit zum agilen Arbeiten, wie zum Beispiel Teilzeitstellen, in denen man selbstverständlich auch als Führungskraft tätig sein kann, oder Job-Sharing. Unterstützend sollten grundsätzlich Fortbildungsmaßnahmen angeboten werden“, meint Mercedes. „Wichtig ist Flexibilität beim Thema Kinderbetreuung, mit Homeoffice etc. Und man muss Frauen im Unternehmen mehr Verantwortung zutrauen und sie ermutigen, den nächsten Karriereschritt zu wagen“, ergänzt Odette. Und nicht zuletzt: „Sie sollten den Mensch als Mensch sehen und die Geschlechterrollen-Denke der letzten Jahrhunderte endlich ablegen“, fordert Karin. Und zwar völlig zu Recht.

Lust auf einen attraktiven Job in der IT-Branche? Oder als Führungskraft auf der Suche nach mehr Freude an der Arbeit bei „normalem“ Workload? Wir haben die passenden Jobs für Sie! Bei deutschen Top-Unternehmen – und bei uns.

Alle unsere Stellenangebote richten sich ausdrücklich auch an Frauen! Wir beraten Sie gerne und sorgen gemeinsam für mehr Frauenpower in der IT-Branche. „Wir bei Geco suchen für unser eigenes Team vor allem Vertriebsspezialistinnen, gerne aus der Personaldienstleistungsbranche, mit erster Führungserfahrung als Teamlead und/oder Bereichsleitung“, freut sich Karin Dubielzig mit dem Geco-Team auf interessante Bewerberinnen. Grundsätzlich sind alle, die sich beruflich verändern möchten, auch als Quereinsteigerin, beim führenden IT-Personaldienstleister herzlich willkommen. Senden Sie uns gleich Ihre Anfrage!